Auf der Suche
Der Mensch ist immer auf der Suche.
Auf der materiellen Ebene, seit seiner Geburt ist er auf der Suche nach Nahrung, Geborgenheit, relativer Sicherheit, ein Dach über dem Kopf. Je nach Kulturkreis in den er geboren wurde, ist er bemüht einfach zu überleben. In Kulturen wo diese Grundbedürfnisse abgesichert sind ist er auf der Suche nach den dort gültigen jeweiligen Statussymbolen – Geld, Haus, Auto, Reisen……
Wenn diese Bedürfnisse befriedigt sind, entsteht Bei vielen Menschen in den sogenannten Zivilisierten Ländern, oft ein Sehnen. Eine Ahnung, ein Wunsch nach etwas Anderem. Oft nicht greifbar, diffus, nicht mit den Sinnen erfassbar. Bei manchen Menschen macht sich eine gewisse Leere bemerkbar und viele versuchen diese mit Ablenkung zu füllen. Beginnen die verschiedensten Dinge zu sammeln, stürzen sich in die Arbeit oder das Vergnügen, häufen Geld und Schätze an oder machen Luxusreisen……
Manche fragen sich nach dem Sinn in ihrem Leben, werden Neugierig und beginnen Informationen über andere Lebensweisen einzuholen. Manches wird ausprobiert und wieder verworfen. Doch mit jedem Versuch, jeder Beschäftigung mit seiner persönlichen Entwicklung wird ein Stück des persönlichen Weges geöffnet. Es macht neue Abschnitte sichtbar und lässt den Menschen wachsen.
PILGERN
Pilgern boomt! Seit der Jakobsweg in den Schlagzeilen ist und von vielen Vermarktet wurde, ist er zu einer Trenddestination geworden und hat dem Pilgerwesen zu neuer Popularität verholfen.
Gepilgert wird und wurde in allen Kulturen und Religionen. Schon in der Urgeschichte gab es bestimmte Berg und Landschaftsformen die die Menschen anzogen. Sowie Baumheiligtümer und monumentale Steinsetzungen zb. Stonehenge. Große Tempelanlagen im Ägyptischen, Griechischen und Römischen Reich. Im Islam wird bei der Haddsch, zur Kaaba in Mekka oder zum Grab Mohammeds in Medina gepilgert. Im Buddhismus sind es die Orte Buddhas. Auch rund um den Berg Kailash in Tibet. In Japan der Shikoku und in Norwegen der Olavsweg.
Auch der Christliche Kulturkreis hat viele Heilige Orte, Pilger- und Wallfahrtsorte.
Mit den unterschiedlichsten Zielen, Schritt für Schritt, nähert sich der Pilger seinem Ziel. Durch das Pilgern wird jeder gewöhnliche Weg zu einem persönlichen, auch spirituellen Weg. Mit allen Höhen und Tiefen des Unterwegsseins. Begegnungen und stille Momente bringen neue Sichtweisen und innere Zufriedenheit. Können Klarheit und Orientierung, Erholung und Gotteserfahrung, neue Sichtweisen und Lebenskraft schenken.
Auch wenn man nicht weiß, warum man diesen Weg geht, man dem Ruf gefolgt ist, manifestiert sich die eigene Gewissheit und lässt uns in allen Bereichen wachsen.
(c) Josef Graf, baerenclan.com