Autor: Josef Graf

  • UNSER   ESSEN

    UNSER ESSEN

    Unser Essen. Woher kommt unser Essen? Manche meinen aus dem Kühlschrank, manche vermuten den Supermarkt. Solange Essen in ausreichender Auswahl vorhanden ist, setzt sich kaum jemand mit dieser Frage auseinander. Auch für Jene, die für dieses Thema schon sensibilisierter sind, stellt sich eher die Frage über die Qualität und Gesundheit unseres Essens, als woher es kommt. Bio, Konventionell, Vegetarisch, Vegan? Durch die ausufernden und oft absichtlich Irreführenden Bezeichnungen ist es nicht leicht den Überblick zu bewahren. Künstliche Wortschöpfungen, sollen es dem Konsumenten nicht leicht machen den Überblick über diverse nichtsagende Siegel und Werbesprüche zu behalten.

    unser-essen

    Was aber, wenn es nicht um die Auswahl, sondern um überhaupt Verfügbares Essen geht.

    Wo kommt unser Essen her?

    Die vollständige Versorgung durch Landwirtschaftliche Produkte ist in Österreich, laut Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, für Milch, Fleisch, Getreide, Wein und Bier gegeben. Schnitzel, Bier und Spritzwein sind gesichert. Die Regale in den Supermärkten sind prall gefüllt, die teilweise leergekauften Regale zu Corona Zeiten schon vergessen. Was wir nicht im Land produzieren wird aus der ganzen Welt importiert. Teils weil es bei uns nicht wächst oder es billiger ist als im Land selber zu produzieren. Dazu kommen noch die importierten Futtermittel zb. das berühmte Gensoja.

    Diese Erträge aus der Landwirtschaft sind aber durch den Klimawandel starken Schwankungen unterworfen. Unwetterkatastrophen, Starkregen, Dürre, Spätfröste, Hagel nehmen beängstigend zu. Die Böden sind in weiten Teilen der Welt ausgelaugt und am Limit ihrer Kapazität. Konzerne bestimmen mit ihren Abnahmeverträge, welche Feldfrüchte und wie die Bauern diese anzubauen haben. Dazu müssen sie neben dem Saatgut, auch gleich den Dünger und die Pflanzenschutzmittel kaufen. Wenn es geht, wird ihnen natürlich auch gleich ein stärkerer Traktor und die dazu passenden Anbauteile verkauft. Kredit ist günstig und wird von den sogenannten „Interessensvertretungen“ unterstützt. Für 2024 stehen 180 Millionen an Agrarinvestitionskrediten zur Verfügung.

    So wie den Bauern von der Agrarbehörde im Zuge der Zusammenlegung der Grundstücke, der Flurbereinigung (Kommassierung) keine Wahl gelassen wurde. So sind die heutigen ausgeräumten, austauschbaren, großflächigen Agrarwüsten entstanden. Es bestand und besteht ein hohes Informationsmanko quer durch alle Ebenen bis zur Politik.

    Unser Essen Reisbündel

    Ohne massive Veränderung in der Landwirtschaft wird die Versorgung nicht aufrechtzuerhalten sein. Ganze Industrien arbeiten daher bereits an der künstlichen Erzeugung von Lebensmitteln. Viele Firmen erwarten sich davon ein gutes Geschäft und sprudelnde Einnahmen. In die Schlagzeilen schafft es immer wieder das Laborfleisch oder die Pizza aus dem 3D Drucker. Auch immer mehr Drinks und Riegel die eine komplette Mahlzeit ersetzen sollen, drängen auf den lukrativen Markt.

    Leider sind der Respekt und die Achtung, die unsere Ahnen und Vorfahren gegenüber unseren Lebensmitteln hatten, komplett verschwunden. Diese mussten für ihr Essen noch harte Arbeit verrichten und zahlreiche Entbehrungen hinnehmen. Es ist höchste Zeit wieder mehr Bewusstsein für unsere Lebensmittel zu schaffen.

    (C) Josef Graf, baerenclan.com

  • HITZE

    HITZE

    Hitze! Ein Hitzerekord nach dem Anderen. Hitzewellen in weiten Teilen der Welt. Hitzetote, Hitzekollaps und Hitzeinseln. Die Schlagzeilen im Sommer sind voll von alarmierenden Nachrichten über die übermäßige Erhitzung unserer Welt. Leider sind diese Schlagzeilen in der nächsten kühleren Periode auch schon wieder vergessen. Oder man hört die unvermeidliche Erkenntnis, früher hätte es ja auch schon heiße Sommer gegeben. Was gerne übersehen oder ausgeblendet wird, ist, dass sich diese extrem heißen Tage verdoppelt und verdreifacht haben. Es keinen so langen Zeitraum so hohe Temperaturen gegeben hat und dies nicht nur im Sommer.

    Beim Wasser merkt man es schnell. Wenn die Temperatur zu hoch ist, kommt es gleich zu Hautverbrennungen. Meist halten wir dann die betroffenen Stellen unter kaltes Wasser um die Haut zu kühlen. Aber wie kühlen wir die Erde? Wir haben das Erd Thermostat viel zu hoch gedreht und müssen dies jetzt schleunigst wieder korrigieren. Aber dafür ist anscheinend niemand zuständig und es wird diskutiert, abgestritten, blockiert und das Problem sträflich vernachlässigt.

    Sonnenaufgang, alle Kraft strömt herbei.

    Hitzekollaps

    Dabei ist es äußerst dringend, die Tatsache der Erderwärmung, noch stärker in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.

    Die Hitze ist purer Stress für Körper und Psyche. Nicht nur der Mensch leidet unter dieser extremen Hitze, vor allem aber die Natur, die Pflanzen und Tiere leiden besonders unter diesen extremen Bedingungen. Sie können sich nicht so einfach schützen wie der Mensch. Anstatt die Ursachen zu bekämpfen, werden halt Klimageräte aufgestellt, ist kurzfristig auch das lukrativere Geschäft als weniger Abgase auszustoßen.

    Leider sieht es in vielen Bereichen danach aus, dass Vorschläge zur Eindämmung der Erderwärmung von vielen oft als persönlichen Eingriff oder Bevormundung gesehen werden. Anstatt darüber zu diskutieren wird gleich kategorisch abgelehnt. Dabei ist oft ein anderer Blickwinkel auf neue Ideen und Einsichten hilfreich. Viele Pioniere leben es tagtäglich vor wie es besser geht.

    (C) Josef Graf, baerenclan.com

  • PILGERN

    PILGERN

    Auf der Suche – Der Mensch ist immer auf der Suche.

    Auf der materiellen Ebene, seit seiner Geburt ist er auf der Suche nach Nahrung, Geborgenheit, relativer Sicherheit, ein Dach über dem Kopf. Je nach Kulturkreis in den er geboren wurde, ist er bemüht einfach zu überleben. In Kulturen wo diese Grundbedürfnisse abgesichert sind ist er auf der Suche nach den dort gültigen jeweiligen Statussymbolen – Geld, Haus, Auto, Reisen……

    Wenn diese Bedürfnisse befriedigt sind, entsteht Bei vielen Menschen in den sogenannten Zivilisierten Ländern, oft ein Sehnen. Eine Ahnung, ein Wunsch nach etwas Anderem. Oft nicht greifbar, diffus, nicht mit den Sinnen erfassbar. Bei manchen Menschen macht sich eine gewisse Leere bemerkbar und viele versuchen diese mit Ablenkung zu füllen. Beginnen die verschiedensten Dinge zu sammeln, stürzen sich in die Arbeit oder das Vergnügen, häufen Geld und Schätze an oder machen Luxusreisen……

    Manche fragen sich nach dem Sinn in ihrem Leben, werden Neugierig und beginnen Informationen über andere Lebensweisen einzuholen. Manches wird ausprobiert und wieder verworfen. Doch mit jedem Versuch, jeder Beschäftigung mit seiner persönlichen Entwicklung wird ein Stück des persönlichen Weges geöffnet. Es macht neue Abschnitte sichtbar und lässt den Menschen wachsen.

    PILGERN

    Pilgern boomt! Seit der Jakobsweg in den Schlagzeilen ist und von vielen Vermarktet wurde, ist er zu einer Trenddestination geworden und hat dem Pilgerwesen zu neuer Popularität verholfen.

    Gepilgert wird und wurde in allen Kulturen und Religionen. Schon in der Urgeschichte gab es bestimmte Berg und Landschaftsformen die die Menschen anzogen. Sowie Baumheiligtümer und monumentale Steinsetzungen zb. Stonehenge. Große Tempelanlagen im Ägyptischen, Griechischen und Römischen Reich. Im Islam wird bei der Haddsch, zur Kaaba in Mekka oder zum Grab Mohammeds in Medina gepilgert. Im Buddhismus sind es die Orte Buddhas. Auch rund um den Berg Kailash in Tibet. In Japan der Shikoku und in Norwegen der Olavsweg.

    Auch der Christliche Kulturkreis hat viele Heilige Orte, Pilger- und Wallfahrtsorte.

    Mit den unterschiedlichsten Zielen, Schritt für Schritt, nähert sich der Pilger seinem Ziel. Durch das Pilgern wird jeder gewöhnliche Weg zu einem persönlichen, auch spirituellen Weg. Mit allen Höhen und Tiefen des Unterwegsseins. Begegnungen und stille Momente bringen neue Sichtweisen und innere Zufriedenheit. Können Klarheit und Orientierung, Erholung und Gotteserfahrung, neue Sichtweisen und Lebenskraft schenken.

    Auch wenn man nicht weiß, warum man diesen Weg geht, man dem Ruf gefolgt ist, manifestiert sich die eigene Gewissheit und lässt uns in allen Bereichen wachsen.

    (c) Josef Graf, baerenclan.com

  • Friede

    Friede

    Alle Menschen möchten in Frieden leben. Warum tun wir es dann nicht? Wieso gibt es dann sowenig Friede auf der Welt? Warum tun sich Menschen oft so schwer, Frieden zu leben? Wo ist der Familienfrieden, Hausfrieden, Sozialer Frieden, Religionsfrieden und, und, und……….und dein eigener innerer Friede?

    Was hindert uns daran, miteinander und mit der Natur in Frieden zu leben?

    Lebe ich den Frieden, oder fordere ich Ihn bloß von anderen ein? Ist es so, wie das Sprichwort sagt „Wenn es der böse Nachbar nicht will, kann ich nicht in Frieden leben“? Oder gehört doch mehr dazu? Ich kann die Verantwortung für den Frieden, nicht nur auf die Mitmenschen abschieben. Ich bin genauso gefordert, alles zu tun um den Frieden in die Welt zu bringen.

    Der Begriff Friede ist in allen Regionen, Religionen und Epochen gegenwärtig.

    Die Wissenschaft hat den Frieden in Positiven und Negativen Frieden eingeteilt. Der Negative Frieden steht bloß für die Abwesenheit von Konflikten. Während der Positive Friede aber eine gewaltfreie, kreative, Empathische, sich in andere Einfühlende Lösung und Klärung ermöglicht. Zurzeit sind wir aber leider weit vom positiven Frieden entfernt. Ich spreche deshalb lieber von Äußerem und Innerem Frieden. Denn ohne inneren Frieden, ist es nicht möglich, im Äußeren friedlich zu Leben.

    Was kann ich tun

    Der Selbstwert und die Wertigkeit des Menschen wird in unserer Gesellschaft über Macht, Geld, Ansehen, Ausbildung, Konsum…. definiert. Der Mensch definiert sich über die anderen, anstatt sich selbst genug zu sein. Er tut alles um diese notwendige Bestätigung seiner Wertigkeit von außen zu bekommen. Dies kann aber auch in krankhafte Sucht ausarten. Wer Geld und Macht anbetet hat keine Skrupel andere auszubeuten. Da der Mensch den Kontakt zu seinem Inneren, zu seinem Gefühlsleben verloren hat, orientiert er sich deshalb an dieser äußeren Welt.

    Jeder Mensch will angenommen und geliebt werden. „Liebe deinen nächsten, wie dich selbst“, dafür müssen wir uns erst einmal selbst lieben. Da viele Menschen diese Liebe nicht erfahren konnten, können sie diese auch nicht weitergeben. Diese Eigenliebe wird durch eine gutgemeinte Erziehung meist aberzogen. Kinder lernen schon früh, sich an die Erfordernisse der Erwachsenen anzupassen, dem „System“ gerecht zu werden. Diese Konditionierung ist in unserer Gesellschaft schon so stark verankert, dass man sich keine Gedanken mehr darüber macht. Um unserer Gewaltkultur entgegenzuwirken, muss ich jedem Individuum, egal ob ich mit ihm einer Meinung bin, respektvoll begegnen.

    Es ist den meisten Menschen nicht bewusst, dass wir unsere Bedürfnisse nach Einheit und Nähe sträflich vernachlässigen. Wir sind ständig dabei uns abzulenken und kommen nicht zur Ruhe. Wir spüren dadurch nicht, dass uns etwas Wesentliches fehlt. Unser Verhalten wirkt sich nicht nur auf unser tägliches Leben aus, sondern auch auf unseren Seelenfrieden. Friedvolle, mitfühlende Liebe zu Entwickeln, zu lernen und zu leben ist unsere Aufgabe auf der Erde. Jeden Tag kann man darin besser werden. Jeden Tag kann man es Vorleben, andere Menschen inspirieren und weitertragen.

    (c) Josef Graf, baerenclan.com

  • Baumsterben durch Klimawandel

    Baumsterben durch Klimawandel

    Das Baumsterben durch den Klimawandel und die Umweltverschmutzung geht uns alle an. Die Bäume zeigen uns vor, wie schnell es mit dem Klimawandel weitergeht. Die Bäume haben schlicht keine Zeit, sich dem schnellen Wechsel der Umweltbedingungen anzupassen. So wie auch uns die Zeit davonläuft, effektiv dem Klimawandel entgegen zu steuern.

    Mit erschreckender Geschwindigkeit geht das Baumsterben momentan vor sich. Das wird von den meisten Menschen aber noch nicht so richtig wahrgenommen. Die Bäume sind in Konkurrenz um Aufmerksamkeit mit dem Artensterben im Tierreich, oder im Meer ….. Tiere mit Kuschelfaktor können hier punkten oder beim Sterben im Meer ziehen Wale, Delphine oder Meeresschildkröten die Aufmerksamkeit auf sich.

    Bei den Bäumen jedoch, werden bereits abgestorbene Bäume in kurzer Zeit gefällt und entfernt. Dadurch gibt es keine großen sichtbaren Hinweise auf das rasante Baumsterben. „Aus den Augen, aus dem Sinn“, wie ein altes Sprichwort sagt. Auch Bäume, die zwar noch nicht gänzlich vertrocknet sind, sind schon so geschädigt, dass sie nicht mehr zu Retten sind. Es fällt zwar auf, dass die Wälder lichter werden, aber es ist nur ein diffuses Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Erst bei genauer Betrachtung erkennt man, dass schon viele Bäume fehlen.

    Waldsterben

    Es ist höchste Zeit, unseren Umgang mit den Bäumen zu überdenken. Auch in der ForstWIRTSCHAFT, wo noch viel Umdenken Notwendig ist, wo Waldbauern, oft ein anderer Umgang mit dem Wald nicht ermöglicht wird. Auch sind noch viele Menschen Totholz gegenüber skeptisch eingestellt. Es werden keine trockenen Bäume z.B. als Specht Bäume oder Schattenspender stehen gelassen. Auch liegengelassene Stämme zur Humussierung und Wasserspeicherung sind noch sehr selten. Der Wald hilft sich selbst am besten – wenn man ihn lässt. Mehr Wildnis Zonen für mehr Widerstandsfähigkeit!

    Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren, die nächstbeste Zeit ist jetzt.

    (c) Josef Graf – baerenclan.com

  • Klima Bauer

    Klima Bauer?

    Was Bitteschön ist ein Klima Bauer?

    Wie die Bezeichnung Getreidebauer, Kartoffelbauer, Maisbauer, Gemüsebauer die für die hauptsächlich angebaute und kultivierte Frucht steht, ist der Klima Bauer  eine Wortschöpfung für einen Berufszweig der Bauern, der das Klima Pflegt und Schützt und der aus der messbaren Klimaverbesserung sein Einkommen bezieht.

    Wie beim Getreidebauern, der für die Menge Getreide die er geerntet hat bezahlt wird, wird der Klima Bauer für die eingesparten Tonnen CO², den Humusaufbau, den Kühleffekt und die Bio Diversität bezahlt.

    Und wie soll das gehen?

    Beim Humusaufbau wird bei einer Erstuntersuchung der Zustand der Böden untersucht. Bei einer Bodenprobe werden, der Nährstoffgehalt, der Humusgehalt, die Bodenzusammensetzung, das Wasser- Luftverhältnis, die Bodenorganismen und der ph-Wert erhoben. Bodenproben sind bereits ein Teil der Landwirtschaftlichen Praxis, werden aber meist nur für die Bestimmung der Düngergaben verwendet. Man braucht nur die Untersuchungsparameter erweitern und hat ziemlich detaillierte Angaben über den momentanen Zustand des Bodens.

    Diese Bodenuntersuchung wird jährlich wiederholt und nach einer Referenzlist mit dem erzielten Erfolg verglichen und je Humusreicher der Boden geworden ist, desto besser die Bezahlung. Dieser Humus ist zugleich ein gigantischer Kohlenstoffspeicher. Beim Humusaufbau kommt es zur Kohlenstoff und Kohlendioxid Bindung aus der Atmosphäre. Dies ist Wissenschaftlich mess- und Berechenbar. Genauso bei der Bio Diversität, hier zählt man das Vorkommen der verschiedensten Tiere, Insekten und Pflanzen auf einer definierten Fläche. Jederzeit nachprüfbar und vergleichbar.

    Wer soll das Bezahlen?

    Mit der Umstellung der Landwirtschaftlichen Förderung von Produktion, auf getroffene Klima Schutzmaßnahmen würden gleich große Geldmengen zur Verfügung stehen. Der Preis für die landwirtschaftlichen Produkte würde wahrscheinlich steigen, aber den Bauern ein Leben von Ihren Produkten ermöglichen. Dies ist aber noch immer ein geringerer Preis als die Kosten für die Folgeschäden durch den Klimawandel. Wenn durch den Klimawandel weniger wächst, dann wird es wirklich teuer. In Zukunft werden aber nur diese gesunden Böden, mit großer Artenvielfalt einen guten Ertrag erwirtschaften.

    (C) Josef Graf – baerenclan.com

  • Schamanismus der Zukunft   I

    Schamanismus der Zukunft I

    Gefangenschaft des europäischen Schamanismus

    In weiten Teilen des europäischen Schamanismus stellen wir eine
    Bewegungslosigkeit fest, ein Festhalten an schamanischen Praktiken, die im geistigen unbrauchbare Hilfsmittel geworden sind. Sie versuchen Zufriedenheit herzustellen, Menschen Ablenkungen anzubieten, sie mit besonderen Angeboten (Zertifizierung, Master, Yoga, Ayahuasca etc.) zu locken. Dadurch wird versucht, das eigene Geschäft in Sicherheit zu bringen. Sie erscheinen mir wie Verführer, die dem Esel ständig die Karotte vor die Nase halten.
    Es fehlen die Ideale, die von unseren Ahnen hochgehalten wurden.
    Begrenzendes, Wohltuendes, Flucht- und Ablenkungsmöglichkeiten sind in den westlichen Schamanismus wie ein Virus eingezogen.
    Ich möchte dies falsche Spiritualität nennen. Und das trägt auf Dauer zum Kriegsgeschehen in Europa bei.
    Schamanische Arbeit muss Türen und Fenster öffnen, auch wenn draußen der eisige Wind weht, eine Kälte, in dem Mensch und Tier erfriert.
    Zahlreiche Schamaninnen und Schamanen irren verloren herum, viele erlebten durch die Wahrhaftigkeit derjenigen die im göttlichen Feld wirken, eine Zerstückelung ihres Egos von der sie sich nicht mehr erholen.
    Sie alle suchen Zuflucht bei jenen, die sich Schamanen nennen oder sind im esoterischen Sumpf verschwunden.
    Wir können leider oft nur zuschauen, wie die inneren und äußeren Widersachermächte ans Werk gehen und Menschen durch „Verpsychologisierung“ lähmen.
    Wir erkennen bei vielen Menschen die uns bezüglich einer schamanischen Ausbildung kontaktieren eine innere Leere. Der Heilschamanismus kann kein Ersatz für Partnerschaft, Beruf oder einer Kompensation des persönlichen Minderwertigkeitsgefühls sein.
    Auf dem schamanischen Weg fördert spirituelles Konsumverhalten Feigheit, Faulheit, Mutlosigkeit, Inkonsequenz, Schwäche und Willenlosigkeit.
    Wir erkennen eine Auflösung der gesellschaftlichen wie der persönlichen Werte. Menschen verlieren damit die Orientierung und in diesem Auflösungsprozess suchen sie sich abzulenken.